Diane Broeckhoven: Ein Tag mit Herrn Jules

Wie an jedem Morgen des alten Ehepaares steht Jules ein bisschen früher auf, um seiner Frau Alice Kaffee zu kochen. Als diese dann schließlich dem Kaffeeduft folgt muss Alice eine schreckliche Entdeckung machen: Ihr Mann Jules sitzt tot auf der Couch. Dabei gibt es noch so viel Unausgesprochenes in dem langen Leben des Ehepaares. Also beschließt Alice noch diesen einen Tag mit ihrem Mann zu verbringen. Was gar nicht so leicht ist, steht doch schon bald der autistische Nachbarsjunge David vor der Tür, der wie gewohnt jeden Tag zu einer Runde Schach mit Jules vorbei kommt...

Der Tod muss halt mal warten

Zugegeben, klingt erstmal nach einer großen Tüte Kitsch. Das ist Ein Tag mit Herrn Jules aber auf gar keinen Fall. Diane Broeckhoven erzählt auf nicht einmal 100 Seiten eine gefühlvolle Geschichte, deren Emotionen anfangs versteckt wirken, doch mit Älterwerden dieses langsam vergehenden letzten Tages mit Herrn Jules immer mehr ans Licht kommen. Es braucht halt Zeit zum Abschiednehmen. Der Tod muss daher einfach mal einen Tag warten. Ich mochte die Geschichte sehr, da wären auch noch ein paar Seiten mehr drin gewesen. Das Buch ist einfach viel zu schnell vorbei, weil es eben so schön zu lesen ist.

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