Isabell Allende: Das Geisterhaus

Über drei Generationen hinweg wird die Geschichte der Familie Trueba vor dem Hintergrund des politschen Lebens erzählt. Sie handelt von dem konservativen Patriarchen Esteban, der sich sein Leben bis zur größten Macht mühevoll aufbaut, und seiner Frau Clara, die schon seit ihrer Kindheit hellsichtige Fähigkeiten besitzt. Nachdem sich deren rebellische Tochter Blanca in einen Revolutionär verliebt beginnt die scheinbar geordnete Familienfassade zu bröckeln. Als Esteban Trueba dann an der Spitze der Macht steht, macht auch der politische Widerstand vor ihm nicht halt und lässt ihn vor den Trümmern seines Lebens stehen.

Sie hatte schon damals die Gewohnheit, alles Wichtige aufzuschreiben, und später, als sie stumm wurde, notierte sie auch die Belanglosigkeiten, nicht ahnend, daß fünfzig Jahre später die Hefte mir dazu dienen würden, das Gedächtnis der Vergangenheit wiederzufinden und mein eigenes Entsetzen zu überleben.

Aufstieg und Fall der Macht über Generationen hinweg

Nachdem ich nur begeisterte Stimmen von diesem Buch hörte, wollte ich mich selbst davon überzeugen und ließ mich auf Das Geisterhaus ein. Und das muss man wirklich - sich darauf einlassen. Nach den ersten paar Seiten war ich jedoch anfangs skeptisch über den außergewöhnlichen Schreibstil von Frau Allende und war fast versucht das Buch wieder beiseite zu legen. Zum Glück tat ich das nicht, denn gerade dieser besondere, feinfühlige Schreibstil ließ mich eine Seite nach der anderen verschlingen. Es ist unglaublich was die Autorin aus Worten heraus holen kann; die Charaktere, deren Gefühle und die ganze Geschichte lebten vor meinem inneren Auge auf. Es ist wirklich eine grandiose Familiensaga, in der Isabell Allende einige Teile ihrer eigenen Autobiografie verarbeitet und ihr Heimatland Chile von einer Seite zeigt, die vermutlich nur wenige von uns kennen. Wenn auch anfangs gewöhnungbedürftig, dieses Buch ist unbedingt lesenswert!

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