Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Nachdem sich die 18-jährige Helen Memel während einer Intimrasur schneidet, liegt sie nun im Krankenhaus und hat ganz viel Zeit sich Gedanken über ihren Körper, ihr Leben und ihre Mitmenschen zu machen. Und das tut sie auch. Vielleicht wird sie es ja sogar schaffen, ihre geschiedenen Eltern an ihrem Krankenbett dazu zu bringen, sich wieder zu versöhnen. Doch bis dieses Ziel erreicht ist, widmet sie sich erst einmal jenen intimen Körperbereichen, die sie ins Krankenhaus gebracht haben. Und anderen natürlich auch.

Ich würde mit jedem Idioten ins Bett gehen, damit ich nicht alleine im Bett sein oder sogar eine ganze lange Nacht alleine schlafen muss. Jeder ist besser als keiner.

Ein Hoch auf die Körperkultur

Das Buch ist so ziemlich genau so, wie es auch in den Medien dargestellt wurde: Ekelhaft, tabulos, lustig. Aber die meisten erkennen nicht, das hinter all dem Provokativem eine ernsthafte Geschichte steckt. Als Scheidungskind gebranntmarkt möchte Helen Memel ihre Eltern wieder zusammen bringen. Und da sind ihr alle Mittel recht. Zugegeben, auch ich hatte meinen Spaß beim Lesen der "Abartigkeiten" und wie Helen ihren Körper unter die Lupe nimmt. Nur wird der Rest halt gerne vergessen. Das Buch an sich macht sowieso schon Spaß, und es steckt noch viel mehr drin als die meisten denken. Oft wurde das Buch auch missverstanden oder zerrissen, ich fand es sehr lesenswert und war auch von Roches Schreibstil sehr angetan. Keine leichte Kost, aber Unterhaltung pur!

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