Ken Follett: Die Tore der Welt

Im England des 12. Jahrhunderts werden vier Kinder Zeugen eines Kampfes. Ein Kampf um ein gefährliches Geheimnis. Begleitet von diesem Geheimnis versuchen Merthin, Ralph, Caris und Gwenda viele Jahre später ihre Leben zu meistern und ihre Träume zu verwirklichen. Doch Glück ist nicht weit enfernt von Unglück. Geprägt von Liebe und Hass, Stolz und Rache drohen Träume und Ziele zerstört zu werden. Verfolgt von Intrigen und Feindschaften werden sie die Hoffnung aber nicht aufgeben, selbst wenn sich ihnen die Pest in den Weg stellt.

Das war zu viel. Alle Trauer, die Caris vor sieben Jahren empfunden hatte - der Schmerz, von dem sie gedacht hatte, er sei für immer fort -, überfiel sie aufs Neue.

Willkommen zurück im bunten Mittelalter

Das ist sie also, die groß angekündigte und lang ersehnte "Fortsetzung" zu Die Säulen der Erde. Diese beiden Werke auf ein und das selbe Level zu stellen ist meiner Meinung nicht richtig. Obwohl es mal wieder viele überraschende Wendungen gab, während das Lesens wurde ich das Gefühl nicht los, das alles schon irgendwo mal gelesen zu haben. Ich habe schon einige historische Romane gelesen, aber waren für solch ein Projekt jetzt schon die Ideen alle? Es passierte nichts wirklich Neues, sowas war ich bisher von Follett nicht gewohnt. Vor allem fehlte dem Buch etwas Entscheidendes. In Die Säulen der Erde wurden die Schicksale der einzelnen Protagonisten mit dem Bau der Kathedrale nahezu verknüpft bis sie ihre Höhepunkte mit Fertigstellung des Bauwerkes fanden. In Die Tore der Welt fehlt ein solcher roter Faden, man weiß nicht worauf die Geschichte eigentlich hinaus läuft. Es gibt zwar ein Geheimnis, welches immer mal wieder zur Sprache kommt, aber kann dieses die Last der komplexen Geschichte wirklich tragen?

Dennoch muss man sagen, dass sich dieses dicke Buch erstaunlich schnell weg liest. Auch in diesem Buch zeigt Follett sein Talent zum Schreiben in vollem Maße. Man ist immer bestrebt weiter zu lesen und fiebert mit den einzelnen Schicksalen mit. Ich war oft überrascht von Folletts Ideenreichtum die Geschichte weiterzuführen, wo andere vermutlich eine Sackgasse gesehen hätten. Aber berechtigt das alles letztendlich zum lesen von knapp 1300 Seiten? Natürlich tut es das, denn der Altmeister der Unterhaltungsliteratur versteht eben sein Handwerk und lässt nicht auf einer Seite Langeweile aufkommen. Wenn auch dieses Buch hinsichtlich der Erwartungshaltung eher eine kleine Enttäuschung war, so war es trotz allem ein kurzweiliges Lesevergnügen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Very intereresting reading. thx

paxil